Informationen um den Wolf

Für über 150 Jahre galten die Wölfe in Deutschland als ausgestorben, aber hier und da waren sie immer noch vereinzelt anwesend.

Nach der Wende sind über  Polen  dann die ersten Wölfe in die Lausitz gekommen um zuerst auf dem Truppenübungsplatz Moskauer Heide ein Rudel zu gründen.

Kaum ein Tier hier hat in der jüngeren Vergangenheit die Menschen so sehr bewegt, aber auch polarisiert, wie der Wolf beziehungsweise die Rückkehr der Wölfe nach Mitteleuropa.

Das Spektrum der Reaktion reicht von Begeisterung und Glorifizierung der Art auf der einen Seite bis zur Ablehnung, ja Hass auf der anderen Seite.

Oftmals schaltet sich auch die Politik in diese Diskussion ein.

Insofern es dabei wirklich nur sachlich um das Thema Wolf geht, ist das auch in Ordnung.

Aber leider wird der Wolf zu häufig als politischer Spielball missbraucht, wie etwa zum Stimmenfang während eines Wahlkampfes oder um die Interessen unterschiedlicher Lobbyisten zu bedienen. 

Verhalten beim Zusammentreffen.

Verschiedene Natur und Tierschutzorganisation haben in den letzten Jahren zahlreiche Flyer und Broschüren herausgegeben, wie man sich beim Zusammentreffen mit einem (gesunden) Wolf verhalten sollte.

Sie alle raten dazu, sich selbstbewußt zu geben, damit der Wolf (insbesondere Jungwölfe sind oft sehr neugierig) auf Distanz bleibt.

So soll man sich ,,groß machen‘‘ um den Wolf zu signalisieren.

Hier bin ich.

Ich bin stark aber tue dir nichts.

Also lass mich ebenfalls in Ruhe.Zu diesem Zweck wird empfohlen, sich total aufzurichten, die Arme schräg nach oben auszubreiten und den Wolf laut (aber nicht brüllend) mit fester Stimme anzusprechen.

Außerdem soll man sich aufeiner gedachten, horizontal verlaufende Linie mehrere Meter nach der einen und nach der anderen Seite bewegen.

Dabei kann man auch gelegentlich in die Hände klatschen, um so zusätzlich akustisch zu demonstrieren. I

Ich bin hier und bleibe auch hier.

Das Ganze erfolgt mit ruhigen, kräftigen Schritten und aufrechter, entschlossener Körperhaltung, wobei man den Wolf stets anschaut, ohne ihn jedoch direkt in die Augen zu blicken, weil er das als Provokation empfinden würde und ihm keinesfalls den Rücken zukehrt.

Auf den Menschen übertragen, würde so in etwa das Drohverhalten eines Wolfes aussehen, der sich seiner Sache ziemlich sicher ist. 

Soweit die Theorie:

Aber wer alleine im Wald geht hat die Nervenstärke.

Wölfe erkennen den Geruch des Menschen wenn er sich verändert durch Angst oder Hektik

Das sollte man auf jeden Fall vermeiden.

 Weglaufen ist auch keine Lösung, da der Wolf schneller ist und darin Beute vermutet.

Kein scheuer Wolf 

Das  liest man immer wieder: 

Wölfe sind scheu und haben von Menschen mehr Angst als umgekehrt oder gesunde Wölfe nähern sich den Menschen und Siedlungen nicht, weil sie scheu sind! 

Halten sich Wölfe an unsere Vorstellung? 

Beschreibt das Wörtchen scheut tatsächlich das Wesen der Wölfe?

Scheu wir durchaus vielfältig definiert. 

Bei Wikipedia heißt es dass scheu bei Wildtieren für eine große Flucht stehen. Der Duden erklärt scheue Tiere damit, dass sie die Nähe, besonders des Menschen instinktiv meiden und beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr sofort bereit sein zu fliehen. Außerdem seien scheue Tiere nicht handzahm und nicht zutraulich. 

Scheu ist zu pauschal.

 Scheuist ein pauschaler Begriff, und bietet also viel Spielraum für eigene Interpretation. 

Die häufigste Antwort auf die Frage. Was ist ein Scheuer Wolf?

Ist, dass Wölfe weglaufen, sobald sie Menschen sehen, bemerken oder begegnen. So hat sich ein Bild entwickelt, wie sich ein normaler Wolf verhält nämlich scheu. 

In der Folge werden Maßnahmen gefordert für Wölfe, die nicht unseren Vorstellung eines normalen scheuen Wolfs entsprechen, um diese Wölfe zum ,,richtigen“ Wolfsverhalten zu erziehen (Verbrämung)  oder zu töten. 

Man wünscht sich scheue Wölfe, die einen Abstand zu Siedlung halten und bei Begegnung mit Menschen immer sofort fliehen. 

Aber das Thema ist viel komplexer. 

In Bezug auf Wölfe sollte das Wort ,,scheu“  lieber mit Vorsicht benutzt werden und durch Begriffe zurückhaltend oder nicht zutraulich ersetzt werden .

Warum?
Dieses erkläre ich gerne auf meinen Vorträgen.

 

 

In Zentraleuropa, wo er über 100 Jahre lang praktisch ausgestorben war.

Als Kulturfolger hat er seinen berechtigten Platz bei uns in Deutschland, wenn das auch vielen nicht gefällt.