Mein Freund der Baum
Mein Freund der Baum ist noch nicht tot, aber gut schaut er gerade nicht aus.
Seit einigen Jahren wohne ich schon in der Weltstadt Herten.
Davor war ich viel in der ganzen Welt unterwegs; meistens und auch am liebsten in Italien.
Seit 2020 hat sich durch Corona ja vieles geändert – auch das Reisen war in den letzten zwei Jahren nicht ganz so einfach.
Also musste eine Alternative her. Nicht nur um in Bewegung zu bleiben, sondern auch damit meine Kamera nicht einrostet.
Und so begann ich, mir meine Stadt ein bisschen näher anzuschauen, insbesondere der Schlosspark Herten mit seinem wunderschönen Wasserschloss und der gerade in der Renovierung befindlichen Orangerie hat es mir und meiner Kamera ein bisschen angetan.
Erstmalig erwähnt wurde der Park bereits im 16. Jahrhundert.
Der Garten erinnert mich ein bisschen an einen Englischen Garten und hat einen wirklich tollen alten Baumbestand.
Da ich gerne mit der Kamera unterwegs bin, habe ich mir nun meinen Lieblingsbaum ausgesucht – eine alte Eiche – soweit ich als Laie es einschätzen kann.
In den letzten Tagen fegten einige heftige Sturm mit Orkanböen auch durch unsere Stadt.
Natürlich war ich in Sorge, ob es meinem Baum gut geht. Ob er dem Spiel der Winde trotzen konnte.
Viele, auch gesunde Bäume, wie eine starke Birke, wurden in dieser Zeit aus dem Boden gerissen und liegen nun entwurzelt auf dem feuchten Waldboden.
Im Ganzen lässt man Totholz im Wald ja bekanntlich liegen. Ob es im Schlosspark auch so sein wird, weiß ich gar nicht, aber ich werde es bei meinen nächsten Streifzügen durch den Park bestimmt herausfinden.
Meinem Baum geht es soweit ganz gut.
Er hat sich ordentlich geschüttelt und etliche Äste verloren, aber den Stürmen hat er imposant gegengehalten.
Ich werde ihn nun öfters mal mit meiner Kamera besuchen.
Denn die ersten Schneeflöckchen und warmen Sonnenstrahlen geben Hoffnung, dass es bald überall grüner wird.
Der lang ersehnte Frühling kehrt endlich zurück.